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Waschen - Föhnen  - Scheren

Der große Vorteil des Pudel ist, er verliert keine Haare. Diesen Vorteil erkaufen wir uns allerdings mit einer regelmäßigen Haarschur. Die Schur kann im Hundesalon durchgeführt werden oder wir machen es selbst zu Hause und dies soll hier für einen Welpen ab dem 4. Monat beschrieben werden.

Was benötige wird

1 gerade Haarschere ca. 20 cm Gesamtlänge (ca. 60 €)

1 gerade Efilierschere ca. 20 cm Gesamtlänge (ca. 60 €)

1 Drahtbürste klein mit quadratischem Kopf (ca. 10 €)

1 elektrische Akku Schermaschine mit Scherkopf 5F (ca. 300 €)

Haarshampoo Konzentrat 1:15, 500ml ergibt 7,5l (ca. 15 €)

Föhn

Cool'n Dry Handtuch (ca. 20 €)

Vorbereitung

Wir haben also unseren Welpen mit etwa 3 Monaten bekommen und er sieht wie ein Wollknäuel aus. Nach ein paar Wochen soll er ein wenig wie ein Pudel aussehen und es wird Zeit ihn an die Schere zu gewöhnen. Man nimmt den Hund auf den Schoß, hält ihn mit einer Hand und in der anderen Hand hält man die Schere und öffnet und schließt diese. Die Schere ist dabei etwas vom Hund entfernt, man spricht beruhigend auf den Hund ein und gibt Leckerchen. Wir beobachten unseren Welpen dabei genau, ist er ängstlich lassen wir ihn nach 2 bis 3 Minuten frei und wiederholen die Prozedur mehrfach im Laufe des Tages. Wir gehen immer einen Schritt weiter, bewegen die Schere unter Betätigung über den ganzen Hund, fangen hinten an und verweilen an den Ohren. Wir nehmen die geschlossene Schere und berühren den Hund damit, streicheln ihn damit auf den Rücken, legen die Schere auf den Kopf, an die Ohren, auf die Pfoten, loben viel und geben Leckerchen. Wichtig ist dabei, wir haben bislang noch kein einziges Haar abgeschnitten aber der Hund hat gelernt, die Schere macht blöde Geräusche ist aber harmlos und es gibt Leckereien dabei.

 

So, jetzt können wir anfangen zu schneiden aber zuerst sehr wenig. Meist stören Haare an den Augen die wir ein wenig freischneiden, an den Pfoten und unter dem Schwanz, damit er sich beim Lösen nicht beschmutzt, das Ganze geschieht, man errät es schon, unter Loben und Leckerchen und unser Hund sieht schon ein klein wenig mehr nach Pudel aus.

 

Ist dies geschafft werden wir irgendwann dieselbe Prozedur mit der Schermaschine machen. Wir nehmen den Hund und halten die ausgeschaltete Maschine über den Hund, wir berühren ihn mit der Maschine an allen Stellen unter Loben und Leckerchen. Nimmt der Hund dies gelassen hin wird die Maschine eingeschaltet und wie zuvor verfahren, erst entfernt, dann näher an den Hund, danach die Berührung mit der Maschine. Wir machen wieder einige Sitzungen mit diesen Trockenübungen und der Hund sollte die Maschine ohne Ängste akzeptieren.

 

Bleibt als letztes Gerät noch der Fön und dabei wird wie zuvor bei der Schermaschine beschrieben vorgegangen. 

die erste Schur

Die erste Schur führen wir ohne Waschen des Hundes durch, das Fell wird nur geringfügig gekürzt.

Bei den Maschinen ist zumeist ein Aufsteckkamm beigelegt, der auf den Scherkopf aufgesteckt wird. Bei der späteren Schur eines erwachsenen Pudels benutzen wir diese Vorsätze nicht, aber bei der ersten vorsichtigen Schur verwenden wir diesen Vorsatz und gehen vom Nacken aus über den Rücken, dem Brustkorb und den Flanken. Die Beine und den Kopf bearbeiten wir nicht mit der Maschine. Der Hund verliert bei diesem ersten Schnitt nur sehr wenig Haare, kommt aber im Aussehen einem Pudel etwas näher.

Jetzt wird mit der Schere das Krönchen, das Gesicht und die Beine ein wenig gekürzt, viel wird es noch nicht sein.

komplette Schur

Dies waren bislang vorbereitende Maßnahmen für den eigentlichen Haarschnitt der etwa mit 4 Monaten beginnt. Die Prozedur umfasst: Waschen, Föhnen, Schneiden. Es sollte an einem Tag stattfinden und dauert etwa 3 Stunden, wobei zwischen Föhnen und Schneiden 1 bis 2 Stunden liegen können damit der Hund keine Restfeuchte mehr hat.

 

Zuerst mischen wir das Shampookonzentrat nach Herstelleranweisung, wir benötigen etwa einen Liter für die Haarwäsche, dementsprechend 2 Liter wenn zweimal gewaschen wird, was der normale Fall ist, aber beim ersten Mal belassen wir es bei einer einmaligen Wäsche.

Die Badewanne oder Dusche wird mit einer rutschfesten Matte ausgelegt (notfalls reicht auch ein Handtuch). So, nun den Hund in die Wanne und loben wie artig er doch mal wieder ist. Eventuelles Aufsteigen mit den Vorderpfoten auf den Wannenrand unterbinden und tadeln, loben wenn er wieder richtig steht.

Nun kommt das Wasser ins Spiel, angenehm warm und nicht zu heiß einstellen und zuerst die Füße und Beine nass machen. Danach den Rücken und zum Schluss den Kopf. Beim Kopf halten wir die Augen mit einer Hand zu und machen das Krönchen nass, wir halten mit der Hand den Gehörgang zu und machen das Ohr nass, wir halten mit der Hand die Nase abwärts und machen die Schnauze nass.

Der ganze Hund wird jetzt shampooniert und danach in umgekehrter Reihenfolge abgeduscht, also Kopf, Rücken und die Beine.

Vorsichtig den Hund ein wenig vom überschüssigen Wasser befreien und dann mit dem Tuch (Cool'n Dry Handtuch) abwischen, das Tuch immer wieder auswringen. Den Hund aus der Wanne nehmen und mit einem Badetuch noch ein bisschen abrubbeln, fertig ist der Waschgang, mit Lob und Leckerchen nicht sparen.

 

Nun geht es an’s Föhnen. Wir benötigen den Föhn und die Drahtbürste und einen Tisch auf dem der Hund steht. Beim Föhnen soll der Hund zum einen natürlich trockenes Haar bekommen zum anderen wollen wir ein möglichst gerades Haar bekommen. Dies erreichen wir indem wir den Föhn auf eine Stelle halten und gleichzeitig mit der Bürste kämmen, wir fangen z. B. an einem Bein oben an und arbeiten uns langsam unter Kämmen bis nach unten. Vorsicht ist natürlich geboten wegen der Hitze. Ab und an kleine Pausen einlegen, schmusen, loben und Leckerchen geben.Hilfreich ist beim ersten kompletten Föhnen ein Helfer, dieser hilft dabei den Hund am Sitzen zu hindern und kann bei Krone und Ohren den Föhn halten. Die Schnauze föhne ich grundsätzlich nicht, ich möchte die heiße Luft nicht im Bereich der Augen oder der Nase haben.

 

Jetzt hat der Hund Zeit richtig durchzutrocknen denn irgendwo ist immer noch ein bisschen Restfeuchte. Ich rate davon ab den Haarschnitt auf den nächsten Tag zu verschieben, denn warten wir zu lange ziehen sich die Haare wieder zurück und beginnen sich zu kräuseln.

 

Der Hund nimmt wieder seinen Platz auf dem Tisch ein und wir halten die Schermaschine bereit. Geschoren wird der Rücken beginnend am Hals etwa dort wo sich gedacht das Halsband befindet bis hin zum Schwanzansatz. Ich schneide die komplette Brust auch von unten kurz. Dies entscheidet aber jeder nach seinem Gusto, da man den Brustbereich betonen kann wenn ich dort das Haar länger lasse. Meiner Meinung nach verträgt diesen Schnitt ein größerer Hund eher als ein kleiner Hund. 

Zu den Beinen, dem Schwanz und der auslaufenden Krone auf dem oberen Hals vermeidet man harte Absätze. Im Gegensatz dazu wird am Kopf vom Auge ausgehend zum Ohr ein harter Absatz geschnitten, unterer Hals sowie Unterkiefer werden kurz geschoren. Vorsicht hier an den Lefzen, die man mit den Finger etwas strecken kann um besser zu schneiden. 

Die Schnauze kann kurz geschnitten werden wodurch der Hund ein strengeres, erwachseneres Aussehen bekommt. Gerade beim jungen Hund lasse ich hier das Fell stehen und arbeite mit der Schere nicht ganz so kurz. 

Ruhig mehrfach über alle Stellen mit der Maschine schneiden, irgendeine Stelle ist meistens nicht erfasst.

Machen Sie insbesondere beim ersten und zweiten Schnitt genügend Pausen, schmusen, loben, Leckerchen. Wenn der Hund die Prozeduren kennt und willig über sich ergehen läßt, sind diese Unterbrechungen nicht mehr nötig, es reicht dann nach dem Waschen, Föhnen und Schneiden eine Belohnung zu reichen.

 

Nun werden noch mit der Schere Beine, Krone, Ohren und der Schwanz geschnitten. Vorsicht bei den Ohren, immer mit der Hand das eigentliche Ohr schützen und dann das Haar kürzen. Beim ersten Schnitt sind Krone und das Haar an den Ohren meist noch nicht so lang und es wird an diesen Stellen wenig geschnitten, sonder es geht mehr darum vernünftige Konturen zu schneiden. Bei späteren Schnitten des erwachsenen Hundes kann aber die Krone durchaus um 1 bis 1,5 cm gekürzt werden. Keine Angst es wächst alles nach und auch sehr schnell.

 

Unten schneide ich die Pfoten nur rund, so genannte Tatzen. Der Grund ist Milou hat wechselnde Krallenfarben und die möchte ich verbergen. Vielfach wird die Pfote unten kurz geschnitten.

 

Jetzt schauen sie auf ihr Werk und werden merken an einigen Stellen sind Kanten geschnitten. Diese bekommt man einfach mit der Efilierschere in den Griff. Ich benutze sie vorwiegend an den Ohrrändern, dem Ohransatz und der Schnauze.

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